Vom Konflikt zur Lösung - Eigenverantwortung für lösungsorientierte Gespräche übernehmen
Ein erfolgreiches Gespräch ist häufig kein Zufall. Wenn wir uns an einige Regeln halten, liegt der Ausgang für ein Gespräch, auch ein Konfliktgespräch, häufig in unserer Hand. Ja, es gehört Übung
dazu. Gerade für Chilli-Gemüter, die von Natur aus etwas mehr Temperament haben. Doch, wenn uns der Schaden eines negativen Gesprächausgangs bewusst ist und das Zufriedenheitspotential eines
positiven Gesprächausgangs, können wir daran feilen. Das geht nicht von heute auf morgen. Hab Geduld mit dir. Dann kannst du Meister der Gesprächsführung werden.
Während eines Gesprächs sollten wir uns immer wieder erinnern, wo wir eigentlich mit ihm hinwollen. Was ist unser Ziel?
Wenn wir verletzt sind, verlieren wir das Ziel womöglich aus den Augen und gehen auf Angriff.
So hat man am Ende Energie verloren, jedoch keine Lösung.
Wenn wir Dinge nicht mehr ganz so persönlich nehmen, gewinnen wir insgesamt mehr Gelassenheit. Und das Gefühl, aus einem schwierigen Gespräch mindestens mit Gelassenheit, wenn nicht sogar einer Lösung rauszukommen, ist einfach schön.
Gesprächsförderer für eine gelungene Kommunikation
14 Tipps für ein positives Gespräch
Mit den folgenden Tipps kannst du jemanden im Gespräch abholen und zu einem günstigen Ausgang bringen.
Mimik und Gestik: machen im Gespräch viel aus. Zustimmendes Nicken, ein Lächeln, einen verständnisvollen Blick signalisieren Offenheit.
Mit einem Nicken und/oder einem „Aha!“ und „Hhm…“ signalisieren wir unserem Gegenüber Aufmerksamkeit.
Aktives Zuhören: …will gelernt sein. Höre deinem Gegenüber nicht zu, um zu antworten! So machen es viele.
Höre vielmehr zu, um dein Gegenüber und seine Geschichte zu verstehen. Das signalisiert, dass du es ernst nimmst.
Nachfragen: „Wie hast du das gemeint?“ „Du meinst also, [und dann das Gesagte zusammenfassen]. Habe ich das richtig verstanden?“
Interesse zeigen: zeige deinem Gesprächspartner ehrliches Interesse an ihm bzw. seiner Sichtweise. „Was bedeutet Ihnen das?“ „Wie fühlen Sie sich dabei?“ „Wie machen
Sie das?“
Offene Fragen: seinem Gesprächspartner offene Fragen zu stellen, gibt ihm automatisch mehr Raum für seine Antwort als nur Ja oder Nein.
Zum Beispiel „Was hältst du davon?“ „Was denkst du über [den Sachverhalt}“
Denkanstöße geben: „Wie könnten wir das machen?", "Erzähl mir mehr von deiner Vorstellung“
Ich-Botschaften statt Du-Botschaften: „Ich habe den Eindruck dass…“ „Ich fühle mich…“
Keine ungefragten Ratschläge erteilen: Das kann manchmal schwer sein, weil viele Menschen auf Helfen programmiert sind. So können voreilige Ratschläge kontraproduktiv sein. Man
sollte es vermeiden, ständig Ratschläge wie „Du solltest…/müsstest xy tun.“ Man kann seine Sicht anbieten: „Möchtest du meine Meinung/Gedanken dazu wissen?“ oder „Möchtest du meinen
Rat dazu?“
Lösungsorientiert: eine realistische Betrachtung des Ist Zustands und dann schauen, was man am besten daraus machen kann, macht eine lösungsorientierte Haltung aus.
Empathisch: Verständnis für die andere Seite zeigen, ohne selbst mitzuleiden.
Sachlichkeit: Bleib über der Gürtellinie und vermeide, persönlich zu werden. Sonst drängen wir den anderen in die Defensive.
Abwägen: statt kategorisch zu sein, betrachtet man eine Angelegenheit von allen Seiten, stellt sie gegenüber und wägt Vor- und Nachteile sachlich ab.
Lob & Anerkennung: ehrliches Lob und Anerkennung besänftigt das Gemüt. Wenn wir uns bemühen, finden wir bei fast jedem Menschen etwas Gutes. Häufig sind wir jedoch auf die Kritik fokussiert und verlieren die guten Seiten der Person aus dem Blick. Dabei zeigt es Größe, jemandem seine Stärken zu gönnen und sie zu loben.
Konstruktive Einwände: ein Einwand oder eine Kritik wird viel leichter verkraftet und damit angenommen, wenn man etwas Positives vorausschickt.
Wie z.B. "Du bist sehr gut in XY. Beim nächsten Mal kannst du noch... Das hat den Vorteil, dass..."
"Das verstehe ich. / Damit hast du Recht. Allerdings..."
Können: statt müssen, bieten wir mit "Du kannst..." eine Option an. Das Gegenüber fühlt sich dann nicht gezwungen wie mit einem "muss" und hat die Wahl. Und wer möchte allgemein nicht erst einmal eine Wahl haben und selbst entscheiden?
Natürlich gibt es auch streitfreudige Menschen, die kein Interesse an einem positiven Gesprächsausgang haben.
Diese Baustelle liegt jedoch bei ihnen, nicht bei dir. Für dich ist dann wichtig, dass du die Optionen für einen guten Ausgang eingesetzt hast und bei dir selbst bleibst.
Nun kannst du dir einige für dich prägnante Tipps notieren und beim nächsten Mal gleich ausprobieren. Viel Spaß!
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