Über den Tellerrand schauen, raus aus der Kuschelzone, rein in die Horizonterweiterung, von der Heilung in die Stärkung über das Sich Freimachen bis zum Wachstum – all das ist reisen für mich und viele andere Weltentdecker. Es gibt so viele Gründe zu reisen. Die genannten sind wohl jene, die mich zum Reisejunkie gemacht haben. Genau dann lernst du dich selbst (besser) kennen.
Wie schon erwähnt ist in dieser Reisephilosophie kein betreuter Pauschalurlaub enthalten. Gegen diesen spricht nicht unbedingt etwas. Allerdings kann man ihn nicht mit einer Form des „freien“ Reisens vergleichen, bei der man auf sich gestellt ist, nicht alles vorab planbar ist und sehr oft anders, häufig auch besser, kommt als man denkt.
Aufgetankt mit S-Klasse Adrenalin und Sternstaubinspiration kann es nach der Rückkehr weitergehen…bis es wieder in den Füßen kribbelt.
Was soll am Reisen heilend sein? Ein Tapetenwechsel und ein Schritt in eine andere Welt können wahre Wunder bewirken. Du siehst, wie viel Anderes es auf dieser Welt gibt. Wie groß sie ist und wie klein wir sind. Wie viele es von uns (Menschen ;) gibt und, dass wir alle unser Päckchen tragen – und viele ein so viel größeres als wir. Zu schauen, wie andere ihres tragen und davon zu lernen. Sein Päckchen zum Beispiel nicht so schwer und/oder zu ernst zu nehmen, macht es gleich leichter. Zu sehen, dass andere Menschen es nicht besser haben, doch ihr Leben dennoch läuft und sie lachen; zu sehen, dass alles kommt und geht, die Zeit, die Menschen, einfach alles. Und so auch die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert werden. So können wir unsere Herausforderungen als eine Hürde betrachten, die wir auch überwinden werden wie all die anderen zuvor. Und dann kommt etwas Neues. Wings Philosophie: „Abhaken, weitergehen. Nicht aufhalten lassen.“
Stärkung? ...Dann kann ich auch zum Fitnessstudio gehen. Nope. Diese Großartigkeiten, die dir auf deinem Weg begegnen, vor allem die Natur, doch auch die Menschen, die Tierwelt, Kulturen, Klänge, Essen und Gerüche; gemischt mit den Reiseherausforderungen, die du meisterst - all das gibt dir so viel innere Kraft und Energie. Denk an den Stress, den du womöglich mit auf die Reise genommen und dann nach und nach abgelegt hast. Plötzlich ist nicht mehr wichtig, wieso jemand etwas getan, nicht getan, gesagt oder nicht gesagt hat. Es ist ein Kreislauf - durch die räumliche Distanz wird aus der Last Abstand, aus Abstand wird Gelassenheit, und aus Gelassenheit innere Distanz zu den Dingen. Ereignisse erscheinen mit der Distanz in einem anderen, neuen Licht. Wings Philosophie: „Distanz schafft Klarsicht, Neubetrachtung und Stärkung.“
Wachstum? Ganz genau, denn wenn du siehst, wie du die Herausforderungen deiner Reise in einer neuen, dir unbekannten Umgebung mit ganz anderen Hürden überwindest; du siehst, dass Dinge auch ganz anders laufen als du es kennst und womöglich sogar besser. Wenn du siehst, wozu du alles in der Lage bist, dann wächst du…über dich hinaus. Next level. Hast du das gemacht, wirst du früher oder später nach der nächsten Herausforderung Ausschau halten, an der du abermals wächst. Stück für Stück zu deinem eigenen Großen. Und bedenke, Wings Philosophie: „In erster Linie zählt, was du großartig findest, nicht andere.“
Horizonterweiterung! In Deutschland würde man über sooo viele täglichen Dinge die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, meckern und genervt sein. Viele suchen gerade zu nach etwas, woran sie mäkeln können. Doch irgendwo in einem Pupsdorf am anderen Ende der Welt, sind viele Dinge, die uns sonst so aus der Contenance bringen, so relativ. Entweder, weil es dort viel größere Herausforderungen gibt, oder, weil man dort die Weisheit besitzt, dass "dies das Ananas" (Iphone, Porsche, Goldschmuck, Silberbesteck, Professortitel, Platinpokal…) nicht von unserem wahren Glück, unserer inneren Zufriedenheit und unserem Wert abhängen.
Dann geht der Mann eben mit seiner Kuh auf dem Mittelstreifen spazieren. Dann ist das Wasser nunmal lauwarm und der Gecko quakt dich von der Zimmerdecke an. Dann gibt’s nunmal keinen Kaffee zum Frühstück, vielleicht dafür Reis mit Fischbrühe, oder dann lieber gar kein Frühstück. Dann ist das Streetfood halt in Zeitungspapier gewickelt und man isst mit den Fingern, weil es kein Besteck gibt. Dann, dann…
Und am Ende ist es völlig okay oder gehört sogar dazu, weil es Teil vom Ganzen geworden ist, und das muss nicht perfekt sein - sondern sich einfach nur gut anfühlen. Oder vielleicht machen eben diese Dinge es perfekt.
Wer weiß, und es ist nicht mehr wichtig. Denn du schaust schon nach dem nächsten Abenteuer, an dem DU wachsen darfst.
Lass dich inspirieren!